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HERZ- UND GEFÄSSCHIRURGIE

Die Herzchirurgie ist ein seit 1993 selbstständiges medizinisches Fachgebiet, das sich aus der allgemeine-kardiologien Chirurgie mit dem Spezialgebiet Thorax- und Kardiovaskulärchirurgie entwickelt hat und das sich mit der chirurgischen Behandlung von angeborenen und erworbenen Krankheiten und Verletzungen des Herzens und der herznahen Gefässe befasst.

Koronare Bypasschirurgie

Verengte Herzkranzarterien (Koronarien) können zu einem Herzinfarkt führen, da der Herzmuskel nicht mehr mit genügend Blut bzw. Sauerstoff versorgt wird.

Die koronare Bypassoperation ist einer der weltweit häufigsten Eingriffe. Sie wird dann nötig, wenn die verengten Herzkranzarterien nicht oder nicht mehr durch andere meist katheterinterventionelle Massnahmen wieder durchgängig gemacht werden können. Zur Überbrückung (= Bypass) der Engstellen an den Herzkranzgefässen werden körpereigene Gefässe (Arterien, Venen) verwendet. Mit diesem Eingriff wird die Durchblutung des Herzmuskels wieder hergestellt. Beschwerden wie Brustschmerzen (Angina pectoris) oder Luftnot (Dyspnoe) verschwinden und das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, wird minimiert.

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Herzklappenersatz

Herzklappen sind Ventile, die dafür sorgen, dass das Blut nur in einer Vorwärtsbewegung in unserem Körper zirkuliert. Erkranken die Herzklappen, können sie entweder zu eng (Stenose) oder undicht (Insuffizienz) werden. Je nach dem welche Herzklappe betroffen ist oder wie sich der Defekt präsentiert, kann die Klappe repariert (Rekonstruktion) werden. Ist eine Wiederherstellung nicht möglich, erfolgt der Ersatz der erkrankten Herzklappe. Die am meisten verwendeten Herzklappenprothesen bestehen entweder aus biologischem (tierischem) Material (meist Rinderperikard), sog. biologische Klappen, oder aus einem widerstandsfähigen Material wie Titan oder Kohlenstoff, sog. mechanische Herzklappenprothesen. Mechanische Herzklappenprothesen benötigen eine lebenslange Blutverdünnung. Bei den biologischen Herzklappen ist die Blutverdünnung meist nur kurzfristig oder gar nicht nötig. Die konventionelle Herzklappenoperation ist ein Eingriff am offenen Herzen unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine (HLM).

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Minimalinvasive Herzchirurgie

«Minimalinvasiv» ist in der Herzchirurgie ein weit gefasster Begriff und kann sich sowohl auf die Grösse des Zugangsweges als auch auf den Verzicht zur Anwendung der Herz-Lungen-Maschine beziehen.

Bei minimalinvasiven Zugangswegen wird der chirurgische Eingriff durch eine möglichst kleine Öffnung von wenigen Zentimetern durchgeführt. Je nach Art der Operation erfolgt diese entweder mit direktem Blick auf das Operationsfeld (z. B. Aortenklappe) oder wird indirekt über die Visualisierung mit Hilfe einer endoskopischen Optik bildschirmgesteuert durchgeführt (z. B. Mitralklappe). In der Bypasschirurgie bedeutet ein minimalinvasives Vorgehen die Operation am schlagenden Herzen ohne Verwendung der Herz-Lungen-Maschine. Dabei wird die zu operierende Stelle (Gefässanastomose) lokal durch entsprechende Stabilisatoren ruhig gestellt.

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Chirurgie der Aorta (Hauptschlagader)

Die Hauptschlagader ist das grösste Blutgefäss im menschlichen Körper. Sie entspringt aus der linken Herzkammer, steigt auf und verläuft über einen Bogen in den Bauchraum. Oberhalb des Zwerchfells wird sie als Brustaorta (Aorta thoracalis), unterhalb als Bauchaorta (Aorta abdominalis) bezeichnet. Die Brustaorta hat einen aufsteigenden Teil (Aorta ascendens) und einen absteigenden Teil (Aorta descendens). Die Unterteilung ist wichtig, da die Lokalisation der Erkrankung zu verschiedenen Therapieverfahren führt.

Die häufigste Erkrankung der Aorta ist eine Schwächung des elastischen Gewebes der Gefässwand, die zu einer Ausweitung (Aneurysma) der Aorta führt. Ein Aortenaneurysma kann in allen Abschnitten vorkommen und auch andere Strukturen wie zum Beispiel die Aortenklappe einbeziehen. Bei einem Aortenaneurysma besteht immer die Gefahr eines inneren (Dissektion) oder äusseren (Ruptur) Risses mit entsprechend lebensbedrohlichen Blutungskomplikationen.

Bei einem Aneurysma der A. ascendens wird der erkrankte Gefässabschnitt durch eine Gefässprothese ersetzt. Ein Aneurysma der A. descendens und der A. abdominalis wird heute meistens durch eine endovaskuläre Stent-Prothese stabilisiert (innere Gefässstütze). In manchen Fällen ist auch eine Kombination beider Behandlungsmethoden sinnvoll.

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Herz-Lungen-Maschine / Kardiotechnik

Der Kardiotechniker arbeitet in einem interdisziplinären Fachgebiet zwischen Herz-Gefässchirurgie und Medizintechnik. Seine zentrale Aufgabe ist je nach Einsatzort das Vorbereiten, Bedienen, Überwachen oder Weiterentwickeln von Herz-Lungen-Maschinen und anderen medizinisch-technischen Überwachungs- und Behandlungs-Apparaturen.

Die Herz-Lungen-Maschine (HLM) ist ein komplexes medizinisch-technisches Gerät, das während einer offenen Herzoperation die Aufgaben des Herzens (Pumpfunktion) und der Lunge (Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff) für einen begrenzten Zeitraum übernimmt. Das Blut verlässt dabei den Körper über ein Schlauchsystem und wird nach Anreicherung mit Sauerstoff wieder in den Körper zurückgeführt (extrakorporale Zirkulation). Mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine lassen sich sämtliche Eingriffe am offenen Herzen durchführen.

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Chirurgie der Halsschlagader (Carotis)

Bei einer Verengung der Halsschlagader (meist der A. carotis interna, ACI) besteht das Risiko eines Schlaganfalls. Das Risiko, einen carotis-bedingten Schlaganfall zu erleiden, beträgt bei höhergradigen Stenosen >10 % pro Jahr. Die Mehrzahl aller Carotisstenosen sind asymptomatisch. Eine symptomatische Stenose der A. carotis interna äussert sich als transitorische ischämische Attacke (TIA, passagere Lähmung, Sprechstörungen, etc.), als Amaurosis fugax (passagere Erblindung) oder als manifester ischämischer Schlaganfall.
Brustschmerzen Das klassische Operationsverfahren ist die Carotis-Thrombendarteriektomie mit Ausschälung der stenosierenden Plaques und Rekonstruktion der Gefässwand. Der Eingriff ist risikoarm und bietet ausgezeichnete Langzeitresultate.

Chirurgie der Herzrhythmusstörungen

Herzrhythmusstörungen verlangen je nach Art der Störung verschiedene Massnahmen. In bestimmten Fällen ist eine chirurgische Intervention nötig:

Vorhofflimmern: Vorhofflimmern wird in erster Linie medikamentös oder mit Hilfe einer interventionellen Kathetertechnik behandelt. Eine Alternative, insbesondere für Patienten, die einen zusätzlichen herzchirurgischen Eingriff benötigen, ist die chirurgische Ablation. Durch die Ablation wird Narbengewebe erzeugt und damit die fehlerhafte Erregung behindert oder vollständig blockiert. Der Sinusknoten übernimmt wieder die Führung der Herzerregung.

Kranker Sinusknoten (Herzimpulsgeber): Diese fehlerhafte Funktion des Sinusknotens ist häufig bedingt durch eine unspezifische narbige Degeneration im Erregungsleitungssystem. Massnahme: Einsetzen eines Herzschrittmachers

Überleitungsstörungen (AV-Knoten): Die Erregungsleitung zwischen Vorhof und Kammer ist verzögert und/oder teilweise/dauerhaft blockiert. Massnahme: Einsetzen eines Herzschrittmachers

Rhythmusstörungen in der Herzkammer (Kammertachykardie/Kammerflimmern): Lebensbedrohlich, da das Herz keinen Kreislauf mehr aufrechterhalten kann. Massnahme: Einsetzen eines Defibrillators oder ICD (ICD von Englisch Internal Cardioverter/Defibrillator). Der Defibrillator (Schockgeber) kann selbstständig durch gezielte Stromstösse elektrisch kreisende Erregungen im Herzen unterbrechen. Gleichzeitig hat das Gerät auch alle Funktionen eines normalen Herzschrittmachers.

Ungünstige Kontraktion des Herzens bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz und Linksschenkelblock (ungenügende Pumpleistung des Herzens): Massnahme: Einsetzen eines CRT-Systems. Ein CRT-System ist prinzipiell ein normaler Herzschrittmacher mit drei Elektroden; eine im Vorhof, eine in der rechten und eine in der linken Herzkammer. Dadurch kann das Herz wieder synchron stimuliert werden und die ungünstigen Effekte des Linksschenkelblocks werden überbrückt. Es gibt auch Geräte, die gleichzeitig eine Defibrillatorfunktion enthalten.

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Risiken

Grundsätzlich ist eine Herz- und Gefässoperation mit Risiken verbunden. Eine korrekte Indikationsstellung und eine ausführliche Abklärung vor der Durchführung sind deshalb essentiell, um das Eingehen unnötiger Risiken zu vermeiden.

Aufgrund von Begleiterkrankungen können die Risiken eines Eingriffes in ihrer Wahrscheinlichkeit variieren, so dass ein persönliches Gespräch zur Aufklärung über das individuelle Risiko unabdingbar ist.