Statistik Herzchirurgie

  2019 2018
Herzoperationen 296 273
Koronare Bypassoperationen 158 147
mit Herz-Lungen-Maschine 158 142
ohne Herz-Lungen-Maschine 1 5
davon Reoperationen 3% 3%
Euroscore II log. 3.37 2.04
Klappenoperationen 54 66
davon minimalinvasiv 27 34
Kombinierte Bypass- und Klappenoperationen 50 32
Kombinierte Herz- und Gefässoperationen 34 28
Euroscore II (Kombinationseingriffe) 3.97 2.66
Reoperationen 5.5% 7.6%
     
Gefässoperationen (Carotis) 17 48
Rethorakotomie wegen Blutung 2 2
Sternumrevision 11 10
Intraaortale Ballonpumpe 6 3
ECMO 2 1
     
Qualitätsmerkmale    
postoperative neurologische Störungen 1.00% 0.70%
tiefe Wundinfekte 0.70% 0.50%
     
Mortalität (overall) 1.4% 1.2%

Kommentar zur Statistik Herzchirurgie

2012 wurde in der Schweiz ein Herz-Register implementiert, das seit 2013 alle Herzoperationen, die in der Schweiz durchgeführt werden, erfasst. Das Register wird im Auftrag der Schweizerischen Gesellschaft für Herzchirurgie geführt und ausgewertet. Es besteht eine Verpflichtung seitens der Kantone, daran teilzunehmen und mit den Verantwortlichen der Gesundheitsdirektion jedes Jahr die Zahlen und Resultate zu besprechen. Das Register erfüllt alle erforderlichen Vorgaben bezüglich Datenschutz und Datensicherheit.

Die hier tabellarisch aufgelisteten Zahlen zeigen nur die wichtigsten Eckwerte aus einem umfassend erhobenen Datenpool. Die Zahlen widerspiegeln die Auswirkungen veränderter Rahmenbedingungen auf die Quantität, nicht jedoch auf die Qualität der erbrachten Leistungen.

Bis 2017 bestand das herzchirurgische Team im HerzZentrum aus 4 Mitgliedern. Durch Pensionierung und zusätzliche Faktoren schrumpfte das Quartett 2018 auf drei und bis Oktober 2019 gar auf 2 Mitglieder. Um unter diesen Umständen weiterhin die hohe Qualität der erbrachten Leistungen erbringen und gleichzeitig die 24h-Versorgung für die Patientinnen und Patienten gewährleisten zu können, war das reduzierte Team maximal gefordert. Es zeigte während der gesamten Phase in Unterbesetzung eine hohe Leistungsbereitschaft, was ein dickes Lob verdient.

Sicher ist es zum Teil dem personellen Aderlass geschuldet, dass die Erfolgszahlen 2018 und 2019 gegenüber den Vorjahren deutlich rückläufig waren (wir verweisen auf unsere früheren Jahresberichte). Noch weit ausschlaggebender für das Ergebnis waren jedoch die schlechter gewordenen Rahmenbedingungen für das Herzzentrum in einem expansiven kompetitiven Umfeld. Dieser Umstand führte zu nennenswerten Abwanderungen von Patientinnen und Patienten. Eindrücklich zeigt sich das zahlenmässig exemplarisch bei den isolierten Klappeneingriffen. Strukturelle Klappeneingriffe sind heutzutage mehr und mehr in der interventionellen Kardiologie verortet. Kann der Zuweiser nicht auf das komplette Leistungsangebot im Zentrum seines Vertrauens zurückgreifen, werden alternative Lösungen gesucht. Insbesondere grosse institutionelle Zuweiser expandieren im eigenen Umfeld und schaffen sich eigene Kompetenzen. Diese Entwicklung hat negative Folgen für den gesamten Fachbereich, insbesondere aber für die Herzchirurgie und wird – einmal in Gang gesetzt – auch nicht aufzuhalten sein.

Ein weiteres kompetitives Umfeld zuungunsten des HerzZentrums hat sich im Bereich Gefässchirurgie entwickelt, was sich im Vergleich zu den früheren Jahren ebenfalls in rückläufigen Zahlen widerspiegelt.

Es liegt nun an uns, gemeinsam mit unseren Fachkollegen der Kardiologie das Gebiet Herzchirurgie innovativ neu zu gestalten. Wir sind überzeugt, dass uns das in einem starken Team mit hoher Kompetenz und grossem Engagement auch gelingen wird. Die ersten Monate des neuen Jahres stimmen zuversichtlich, dass wir auf dem richtigen Weg sind.